Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen bei Erhitzungs-
oder Verbrennungsprozessen unter Sauerstoffmangel (Pyrolyse). Sie sind daher
in großen Mengen in Ruß enthalten. PAK sind auch Bestandteil der Emissionen
vieler industrieller Prozesse und des Kfz-Verkehrs. Daher sind sie inzwischen
in der Umwelt ubiquitär verbreitet. Innenraumhygienisch relevant sind PAK vor
allem durch den Einsatz von Steinkohlenteer als Parkettkleber bis Ende der 60er
Jahre. Bekannt wurde das Problem durch die Wohnungen der ehemaligen Alliierten
(Housing Areas). Der Einsatz von Steinkohlenteer ist aber nicht auf diese
Wohnungen beschränkt. Eine Übersicht über die im Hausstaub zu erwartenden
Konzentrationen befindet sich bei Simrock (1998)1. Weitere Quellen
für PAK in Innenräumen sind Teeranstriche und der Einsatz von Teerölen als
Holzschutzmittel (Carbolineum). Diesen verbietet inzwischen die
Teerölverbotsverordnung von 1991.
Eine Besonderheit aus der Gruppe der PAK ist das Naphthalin, das früher
als Mottenschutzmittel eingesetzt wurde. Wegen seines muffigen Geruchs
(Mottenkugeln) und seiner krebserregenden Eigenschaften wird es seit Jahren
nicht mehr verwendet.
Zahlreiche Vertreter der PAK sind als krebserzeugend (K2) eingestuft. Für
die Aromatengemische des Steinkohlenteers und der Steinkohlenteeröle ist
die krebserzeugende Wirkung beim Menschen epidemiologisch nachgewiesen.
Deshalb wurden sie als beim Menschen eindeutig krebserzeugend eingestuft (K1).
Demgegenüber sind nicht kanzerogene Wirkungen von geringer Relevanz.
1Simrock, S., PAK-Konzentrationen im Hausstaub von
Privathaushalten, in: Gebäudestandard 2000: Energie & Raumluftqualität,
Hrsg. Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF),
Springe-Eldagsen 1998.
© AGÖF / Verfasser: Jörg Thumulla / AnBUS /
Internet: www.anbus.de,
Stand: Juli 2003