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Die Mitglieder der AGÖF haben in ihrer jahrzehntelangen Arbeit in der Praxis umfangreiche Erfahrungen über das Vorkommen
von VOC und damit verbundenen gesundheitlichen und geruchlichen Auffälligkeiten gesammelt. Als Hilfestellung für die
Bewertung von Innenraumluftmessungen wurden daraus statistisch abgeleitete Auffälligkeitswerte für die Raumluft ermittelt
und 2004 zum ersten Mal als AGÖF-Orientierungswerte einer Fachöffentlichkeit vorgestellt.
Die Veröffentlichung stieß auf großes Interesse und mündete im Dezember 2005 in ein durch das Umweltbundesamt gefördertes
Forschungsvorhaben der AGÖF mit dem Titel "Bereitstellung einer Datenbank zum Vorkommen von flüchtigen organischen
Verbindungen in der Innenraumluft". Gegenstand des Vorhabens war die Zusammenführung und Auswertung aktueller
VOC- Innenraummesswerte und Begleitinformationen aus anlassbezogenen Untersuchungen der AGÖF-Institute. Hierfür wurden
von 19 AGÖF-Mitgliedsinstituten über 2.500 Datensätze mit mehr als 300.000 Einzelmesswerten aus der Zeit zwischen 2002
und 2006 in einer Datenbank zentral erfasst und systematisch ausgewertet.
Im Oktober 2009 folgte ein weiteres vom BMU gefördertes, dreijähriges FuE-Vorhaben mit dem Thema "Zielkonflikt
energieeffiziente Bauweise und gute Raumluftqualität – Datenerhebung für flüchtige organische Verbindungen in der
Innenraumluft von Wohn- und Bürogebäuden (Lösungswege)". In diesem Rahmen wurde die Datenbank um statistische
Daten aus 4846 Datensätzen erweitert, die von AGÖF-Instituten im Rahmen ihrer Untersuchungstätigkeiten 2006 bis 2012 erfasst wurden.
In der Datenbank wurden VOC-Messdaten und Zusatzinformationen aus anlassbezogenen Untersuchungen der AGÖF-Mitglieder zusammengeführt. Neben den VOC-Messdaten wurden folgende Daten erfasst:
Die VOC-Datenbank ermöglicht die statistische Auswertung der Messwerte und Zusatzinformationen zu Fragestellungen
wie z.B. der Erstellung einer Übersicht zum Vorkommen von Formaldehyd in der Raumluft in unterschiedlichen Gebäude- bzw.
Raumarten je nach Bauweise, Nutzungsart, Lüftungsart, Baujahr, Ausstattung usw. (inkl. zeitliche Trends), Angabe der
Häufigkeitsverteilung (statistische Kennwerte wie Stichprobengröße, Min, Max, Perzentile).
Hierbei können Filter auf allen relevanten Eigenschaften von Zusatzinformationen, Räumen, Stoffzuordnungen und anderen
Informationen definiert und miteinander kombiniert werden, um so die genaue Grundgesamtheit der zu bewertenden Daten
zu definieren und aus diesen statistische Kennwerte zur Verteilung von Messwerten und Bestimmungsgrenzen zu berechnen.
So lassen sich z.B. Kennwerte zu bestimmten Stoffen, Stoffgruppen, Gebäudetypen, Raumausstattungen oder sonstigen Bedingungen
errechnen und mit Kennwerten anderer Grundgesamtheiten vergleichen. Auch Vergleiche mit bestehenden Richt- oder Orientierungswerten
oder auch mit nutzerdefinierten Konzentrationen können durchgeführt werden. Zudem können die so gefilterten und aufbereiteten
Messdaten verwendet werden, um z.B. Korrelationsanalysen mittels externer Statistiktools durchzuführen und somit Untersuchungen
zu Stoffkonzentrationen in Abhängigkeit von Umgebungsbedingungen durchzuführen. Darüber hinaus ermöglicht die umfangreiche
Datenerhebung Hinweise auf zeitliche Trends bei Schadstoffen in Innenräumen.
Die Datenbank steht leider nicht online zur Verfügung, Sie können aber über die AGÖF-Geschäftsstelle Auswertungen erstellen
lassen. Hierfür wird eine Bearbeitungsgebühr berechnet, die sich nach der Anzahl der Parameter richtet und vom Umfang der
Auswertungen und dem Zeitaufwand abhängig ist. Wir erstellen Ihnen gerne ein Angebot, melden Sie sich einfach bei uns.
AGÖF-Geschäftsstelle: Sabine Weber-Thumulla, Tel. 0911 815 166-22, E-Mail: info@agoef.de.
Weitere Informationen zu den beiden Forschungsprojekten sowie die Abschlussberichte finden Sie im Bereich Forschung:
© AGÖF Stand: 22.09.2022