Die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute hat im Zeitraum
Oktober 2009 bis November 2012 ein vom BMU gefördertes, dreijähriges FuE-Vorhaben
mit dem Thema "Zielkonflikt energieeffiziente Bauweise und gute Raumluftqualität –
Datenerhebung für flüchtige organische Verbindungen in der Innenraumluft von Wohn- und Bürogebäuden
(Lösungswege)" im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt. Im Rahmen des Projektes werden umfangreich
Daten zu flüchtigen organischen Verbindungen in der Innenraumluft von Wohn- und
Bürogebäuden erhoben, in einer Datenbank zentral erfasst und ausgewertet. Das Projekt wurde
gefördert mit Mitteln des Umweltforschungsplanes (UFOPLAN FKZ 3709 62 211) des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Die fachliche
Betreuung seitens des Umweltbundesamtes erfolgte durch Herrn Professor Dr. Ing. Heinz-Jörn Moriske
und Frau Anja Lüdecke.
Ziel war es, mögliche Konflikte zwischen einer zunehmend dichteren Gebäudehülle
und der Raumluftqualität empirisch besser beschreiben und bewerten zu können.
Anhand fundierter Daten wurden Lösungswege für die raumlufthygienische Optimierung
energieeffizienter Gebäude entwickelt, die bei weiteren Energiesparmaßnahmen
gezielte Hinweise für Politik und Verwaltung liefern können.
Schwerpunkt des Vorhabens war die Erfassung und Auswertung vorhandener Daten zur
Qualität der Innenraumluft. Die AGÖF-Institute führen jährlich bundesweit mehrere
tausend Raumluftuntersuchungen durch. Damit standem dem Vorhaben für die Jahre 2007
bis 2012 ein großer Pool an Daten zur Auswertung zur Verfügung. Sie wurden durch
Daten aus den Jahren 2002 und 2006 ergänzt, die im FuE-Vorhaben
Erstellung
einer Datenbank zum Vorkommen von flüchtigen organischen Verbindungen in der
Raumluft schon erfasst wurden.
Ergänzend zu vorhandenen, auftragsbezogen erhobenen Daten wurden im Rahmen des
Projektes in 50 Gebäuden, die entsprechend der Energieeinsparverordnung 2002 bzw.
später errichtet oder saniert wurden, gezielt Messungen durchgeführt. Gemessen wurden
Wohn- und Schulgebäude jeweils in unterschiedlichen Klimasituationen
(Winter/Sommer). Ein hoher Anteil von Gebäuden mit Lüftungsanlagen wurde angestrebt,
um den Einfluss unterschiedlicher Lüftungsarten zu erfassen.
Die Mitglieder der AGÖF haben schon früh auf mögliche Auswirkungen der
Energieeinsparbemühungen im Bauwesen auf die Raumlufthygiene hingewiesen und
Lösungskonzepte dazu erarbeitet. Die AGÖF begrüßt deshalb ausdrücklich die Chance,
das Konfliktpotential mit aussagekräftigen Zahlen belegen zu können. Darüber hinaus
ermöglicht die umfangreiche Datenerhebung Hinweise auf zeitliche Trends bei
Schadstoffen in Innenräumen und eine Aktualisierung der
AGÖF Orientierungswerte.
Verantwortliche Durchführung:
Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Forschungsinstitute e. V.
Projektleitung:
Dr. Heidrun Hofmann
Dr. Peter Plieninger
Martin Hoffmann
© AGÖF Stand: 04.01.2016