Die AGÖF hat unterschiedliche Arbeitskreise. Diese arbeiten entweder punktuell an Einzelthemen oder langfristig an der Entwicklung von Orientierungswerten, Leitfäden und/oder Positionspapieren. Hier fließen die jahrelangen Erfahrungen aus den Messungen vor Ort, der Laboranalytik und der Entwicklung von Sanierungskonzepten der Mitgliedsinstitute ein, Erfahrungen werden gebündelt und Konzepte für neue Lösungswege entwickelt. Die Teilnehmer kommen aus den Reihen der AGÖF-Mitglieder oder auf Einladung von externen Organisationen und arbeiten auf ehrenamtlicher Basis. Die Ergebnisse ihrer Arbeiten werden in auf Tagungen präsentiert und diskutiert und fließen in weitere Gremien- und Verbandsarbeiten ein.
Der Arbeitskreis Asbest hat im März 2020 eine AGÖF - Stellungnahme zum Entwurf der VDI-Richtlinien VDI 6202, Blatt 3 "Schadstoffbelastete bauliche und technische Anlagen, Asbest, Erkundung und Bewertung" vom März 2020 eingereicht. Bei dem Richtlinienentwurf geht es um das für die AGöf-Mitglieder wichtige Thema mit welcher Tiefe und in welchem Umfang Gebäude auf Asbest untersucht werden. Ziel ist es einen einheitlicheren Rahmen zu bekommen, um die Begutachtungsleistung besser bewerten und vereinheitlichen zu können. Mit der Veröffentlichung der Richtlinie wird im Sommer 2021 gerechnet.
In Rückkoppelung mit dem Arbeitskreis hat Frau Elke Bruns-Tober vom Vorstand für die AGÖF am "Nationalen Asbestdialog" von 2016 -2020 teilgenommen. Veranstalter waren das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,Bau und Reaktorsicherheit. Sie wollten mit Verbänden und Organisatioen aktiv in einem Dialog treten über die Auswirkungen von Asbest in Gebäuden, die vor 1995 errichtet wurden.
Im Juni 2017 wurde das im Arbeitskreis erstellte Positionspapier "Einschätzung des Gefährdungspotentials durch asbesthaltige Spachtelungen sowie anderer asbesthaltiger Bauteile und daraus zu ziehende Konsequenzen - Positionierung der AGÖF - veröffentlicht. Thematisiert werden die bislang nicht beachteten Anwendungen bzw. neuen Fundstellen von asbesthaltigen Bau- und Bauhilfsstoffen (insbesondere in Spachtelungen, Strukturputzen und Fliesenklebern von Wand- und Deckenbekleidungen). Wie soll man mit den "neuen" Fundstellen umgehen, inwieweit müssen die gültigen technischen Regelwerke angepaßt werden, was hat das für Konsequenzen für das Immobilien- und Baugewerbe, für Handwerksbetriebe aber auch für Privathaushalte.
Der Arbeitskreis Hausstaub hat den AGÖF-Leitfaden "Hausstaubuntersuchungen auf chemische Parameter" - Mittel- und schwerflüchtige organische Verbindungen (SVOC) und Schwermetalle erarbeitet. Der Entwurf des Leitfadenswurde wurde erstmals beim 12. AGÖF-Fachkongress "Umwelt, Gebäude & Gesundheit: 'Neu-' und Altlasten, Innenraumhygiene, Gerüche" im Oktober 2019 der Öffentlichkeit zur Stellungnahme vorgestellt, und die Endversion im Februar 2021 veröffentlicht.
Themen des Leitfadens sind Anwendungsbereiche, Grundlagen, Begriffsbestimmungen und Ziele von Hausstaubuntersuchungen. Der Anwendungsbereich umfasst die staubgebundenen Substanzen der mittel- bis schwerflüchtigen SVOC und Schwermetalle. Erläutert werden die Bereiche Messstrategien und Probenahmetechniken, weitere Kapitel bieten Fachinformationen zu den Themen Analytik und Bewertungen. Mit der Veröffentlichung will die AGÖF dem Sachverständigen Hilfestellungen zur Durchführung und Bewertung von Staubuntersuchungen bieten.
Derzeit findet sich der AGÖF-Geruchleitfaden in der Überarbeitung. Über Zwischenstände der Überarbeitung wurde auf den WaBoLu-Tagen 2023 und der Innenraumluft 2024 bereits informiert. Die überarbeitet Version soll der Fachöffentlichkeit vor Veröffentlichung vorgelegt und diskutiert werden.
Im Juli 2024 wird ein Arbeitskreis Archive, Depots und Museen gegründet.
Frühere Arbeitskreise haben sich mit der Erstellung der AGÖF-Orientierungswerte für flüchtige organische Verbindungen in der Raumluft (VOC) und der AGÖF-Orientierungswerte für mittel- und schwerflüchtige organische Verbindungen und Schwermetalle im Hausstaub beschäftigt.
In den Jahren 1999 - 2001 gab es einen sehr aktiven Arbeitskreis AGÖF-HAUS mit dem Ziel, einen Kriterienkatalog für ökologisch orientierte Bauvorhaben zu entwickeln. Ziel war es ökologische Mindeststandards zu benennen, Ressourcen nachhaltig einzusetzten und nachprüfbare Qualitätsziele festzulegen. In Form einer Loseblattsammlung sollten Beratungs-, Informations- und Bewertungsinstrument für alle Baubeteiligten zusammengestellt werden, vom Planer, Architekten, Handwerker, Berater, Bauträger bis hin zum Verbraucher. Unabhängig vom Gebäudetyp, Bauweise und Nutzung wurden alle Bereiche von Neubauten bis bis zu Sanierungsvorhaben erfaßt. Die Arbeiten gingen bis zur Erstellung einer kleinen Demoversion und wurden dann eingestellt. Der Arbeitsumfang für die Weiterentwicklung war auf ehrenamtlicher Basis nicht mehr leistbar und es gelang auch nicht notwendige Fördergelder zu akquirieren.
© AGÖF Stand: 04.07.2024