0. Zusammenfassung |
Flüchtige organische Verbindungen (VOC) können ein hygienisches Problem in
Innenräumen darstellen. Die Zunahme der in Innenraumprodukten eingesetzten
Substanzen hat zu einer großeren Variabilität möglicher Belastungen geführt.
Für die Beurteilung von Raumluftbelastungen bieten aktuelle statistische
Kenndaten eine wichtige Grundlage.
In einem UBA-Forschungsvorhaben hat die AGÖF über 2500 anlassbezogene
Innenraumuntersuchungen von 19 AGÖF-Instituten ausgewertet. Neben den Messwerten
wurden Angaben zur Methode und Qualitätssicherung sowie auftrags- und raumbezogene
Merkmale erhoben und ausgewertet. Die Daten wurden in einer Datenbank systematisch
erfasst, so dass weitere differenzierte Abfragen zu quellen- und nutzungsbezogenen
Einflussfaktoren möglich sind.
Für die Beschreibung der Konzentrationsverteilungen von über 300 Einzelstoffen und
Summenwerten wurden verschiedene statistische Kenndaten ermittelt. Die Auswertung
der Begleitinformationen sowie Vergleiche mit anderen Studien ermöglichen Aussagen
zu zeitlichen Veränderungen des Belastungsspektrums und anlassbezogenen Einflussfaktoren.
Für die Höhe der VOC-Belastung war in vielen Fällen der Zeitpunkt, wann
Renovierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, ein wesentlicher Einflussfaktor.
Die Datenbasis liefert ein umfassendes Bild zum Vorkommen von VOC in den untersuchten
Innenräumen.
Auf der Basis der hier ermittelten statistischen Kenndaten hat die AGÖF ihre
Orientierungswerte für die Raumluft aktualisiert und ergänzt.
Die AGÖF bzw. die in der AGÖF zusammengeschlossenen Institute beschäftigen
sich seit über 20 Jahren mit der Untersuchung und Bewertung von
Innenraumschadstoffen. Es wurden in der Vergangenheit sowohl Konzepte für
umwelt- und gesundheitsverträgliche Gebäude und Bauprodukte als auch
Qualitätskriterien für die Untersuchung von Innenraumschadstoffen entwickelt.
Im Januar 2004 wurde eine umfangreiche Liste mit AGÖF-Orientierungswerten für
die Bewertung von Inhaltsstoffen in Raumluft und Hausstaub veröffentlicht (AGÖF 2004).
Im Juli 2007 hat die AGÖF ein Forschungsvorhaben abgeschlossen, in dem die
VOC-Konzentrationen aus 2585 Innenraumraumuntersuchungen aus den Jahren 2002 bis
2006 ausgewertet wurden. Hierbei wurden umfangreiche Informationen über das Vorkommen
der 336 untersuchten VOC gewonnenen.
VOC-Belastungen in Innenräumen sind häufig Gegenstand gutachterlicher Fragestellungen.
Die möglichen Auswirkungen einzelner VOC auf die Gesundheit umfassen ein weites
Spektrum, das von sensorischen Effekten bei niedrigen Konzentrationen bis hin zu
toxischen Wirkungen bei höheren Konzentrationen reicht. Aufgrund der Vielzahl der
in der Innenraumluft anzutreffenden flüchtigen organischen Verbindungen ist eine
Beurteilung des komplexen Stoffgemischs auf der Basis toxikologisch abgeleiteter
Richtwerte nicht möglich.
Anhand statistisch abgeleiteter Vergleichsdaten können keine Aussagen zu
gesundheitlichen Wirkungen gemacht werden. Sie ermöglichen dagegen Vergleiche
unterschiedlicher Belastungssituationen und unterstützen eine eher pragmatische
Vorgehensweise, bei der das Auffinden und nach Möglichkeit Beseitigen von Quellen
für Innenraumbelastungen im Vordergrund stehen.
Ausgewertet wurden 2585 ausgewählte Innenraumuntersuchungen auf VOC aus der
Zeit von 2002 bis 2006. Die Daten wurden von 19 Instituten der AGÖF zur
Verfügung gestellt. Die Untersuchungen wurden im gesamten Bundesgebiet
durchgeführt mit regionalen Schwerpunkten in den städtischen Regionen Berlin,
Bremen und München. Die untersuchten Räume umfassen private Wohnräume,
öffentliche Räume z. B. in Schulen, Kindergärten und Behörden und Geschäftsräume,
wie z.B. Büro- und Verkaufsräume.
Die Datenbasis ist im Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben "Erstellung einer
Datenbank zum Vorkommen von flüchtigen Verbindungen in der Raumluft" ausführlich
beschrieben.
Für die Probenahme und Analytik wurden verschiedene in der VOC-Analytik übliche
Verfahren eingesetzt. Die Probenahme erfolgte aktiv, in der Regel in
mindestens 8 Stunden ungelüfteten Räumen, je nach Analyseverfahren mit den
Sorbenzien Tenax, Aktivkohle, DNPH, XAD oder Wasser. Der Anteil der Messwerte
aus der Thermodesorption (TDS) war im Beobachtungszeitraum steigend. Abbildung 1
zeigt die Anzahl der Messwerte pro Methodentyp.:
Abbildung 1: Prozentuale Verteilung der Messwerte pro
Methodentyp
Insgesamt wurden in der Datenbank 300.129 Messwerte erfasst, davon wurden 5918
Messwerte aufgrund untypischer Probenahmeorte von der weiteren Auswertung
ausgeschlossen. Fast die Hälfte der ausgewerteten 294.211 Messwerte wurde mit
Thermodesorption ermittelt. 48 % der Messwerte entfallen auf
Lösemitteldesorptionsmethoden und etwa 2 % der Messwerte auf die Bestimmungsmethoden
für Carbonyle (DNPH, Impinger, XAD).
In enger Zusammenarbeit mit der Projektleitung und in Abstimmung mit den
beteiligten AGÖF-Instituten wurde von Andreas Müller, UmwI – Umwelt und Informatik,
Berlin, ein Import-Tool entwickelt, mit dessen Hilfe die Daten der Institute
einheitlich erfasst wurden. Das Import-Tool wurde in Excel programmiert und
mittels verschiedener Testversionen angepasst und optimiert. Mit Hilfe des
Import-Tools wurden die gemessenen Konzentrationswerte und zugehörigen
Bestimmungsgrenzen der einzelnen Verbindungen weitgehend automatisch aus
unterschiedlichen Datenformaten in ein einheitliches Excel-Format übertragen.
Die Identifizierung der Substanzen erfolgte dabei anhand der CAS-Nummern, die in
einer internen Datenbank aus den verwendeten Substanzbezeichnungen automatisch
ermittelt wurden. Durch die Automatisierung der Messwerteingabe konnten Aufwand
und Fehlermöglichkeiten bei der Dateneingabe deutlich reduziert werden.
Das Import-Tool wurde den beteiligten Instituten mit ausführlicher schriftlicher
und fernmündlicher Anleitung zur Verfügung gestellt. Die Dateneingabe wurde
im Rahmen von Werkverträgen mit den AGÖF-Instituten vereinbart.
Die vollständigen Datensätze der Institute wurden in eine zentrale Datenbank
übernommen. Einfachere statistische Auswertungen wurden direkt in Access durchgeführt,
für weitergehende statistische Betrachtungen wurden die Programme Excel und
SPSS verwendet. Für die Messwerte unterhalb der Bestimmungsgrenze wurde bei der
Berechnung der statistischen Kenndaten der 0,5fache Wert der substanz- und
verfahrensspezifischen Bestimmungsgrenze eingesetzt. Die Bestimmungsgrenzen
variierten je nach Substanz, Probenahmevolumen und methodischer Parameter. Da
die Faktorisierung der Werte unterhalb der Bestimmungsgrenzen die Bildung der
Summenparameter erheblich beeinflusst und in der gutachterlichen Praxis nicht
üblich ist, wurden die Summenparameter ohne Addition der Messwerte unterhalb
der Bestimmungsgrenze gebildet. Diese Vorgehensweise weicht von dem Vorgehen
im ersten Umwelt-Survey 1985/86 ab (Krause et al. 1991). Hier wurde bei
Konzentrationen unterhalb der Bestimmungsgrenze stets der 0,7fache Wert der
Bestimmungsgrenze eingesetzt.
Die Sicherung der analytischen Qualität hat bei den beteiligten AGÖF-Instituten
einen sehr hohen Stellenwert. Für die chemischen Analysen wurden ausschließlich
erprobte Verfahren bzw. Standardverfahren eingesetzt. Fünf der neun beteiligten
Labore sind nach DIN EN ISO/IEC 17.025 akkreditiert. Darüber hinaus hat die AGÖF
1996 ein internes Qualitätssicherungsverfahren eingeführt, in dem weitere, für
die Untersuchung von Innenraumschadstoffen relevante Bereiche erfasst werden
(AGÖF 2007).
Die analytische Homogenität der erfassten Messdaten wurde durch regelmäßig
durchgeführte Laborvergleichsuntersuchungen überprüft. Für die Präzision der
Messergebnisse ergaben die letzten beiden Laborvergleiche (Köhler 2005, Köhler 2007)
bei niedrigen Konzentrationen (Mittelwert bis 10 µg/m3) bis zu 50 % relative
Standardabweichung und bei höheren Konzentrationsbereichen (Mittelwerte
deutlich > 10 µg/m3) unter 30 % relative Standardabweichung. Die
Laborvergleiche der AGÖF fanden unter praxisnahen Versuchsbedingungen und
Berücksichtigung der Probenahme statt.
Für die Überprüfung der Richtigkeit stehen nur begrenzt zertifizierte
Referenzmaterialien zur Verfügung. Die in der Vergangenheit regelmäßig
angebotenen Ringversuche beinhalteten in der Regel weder die Probenahme noch
das unter Realbedingungen zu analysierende komplexe Stoffgemisch. Die AGÖF hat
bei ihren Laborvergleichen inzwischen gute Erfahrungen mit der Zudotierung von
Substanzen gemacht.
In der Datenbank wurden die Verfahrenskenngrößen der analytischen Bestimmung
für jeden Messwert erfasst. Jeder einzelne Messwert wurde in Bezug auf die Qualität
seiner analytischen Bestimmung charakterisiert.
Statistische Kenndaten
Um die Verteilung der Messergebnisse beschreiben zu können, wurden für alle
Einzelverbindungen die folgenden Lagemaße ermittelt:
Die Kenndaten für die Einzelstoffe und Summenwerte sind in dem Abschlussbericht
zum Forschungsvorhaben angegeben.
Die im Rahmen dieses Vorhabens gewonnenen statistischen Daten bildeten die
Grundlage für die Aktualisierung der AGÖF-Orientierungswerte für die Raumluft.
Hierbei wurden nur die Stoffe ausgewählt, für die eine ausreichend große Anzahl
an Messwerten (i.d.R. n > 500) aus mindestens 4 verschiedenen AGÖF-Instituten zur
Verfügung stand.
Da in einem weiteren Beitrag dieses Readers die AGÖF-Orientierungswerte 2007
vorgestellt werden, wird an dieser Stelle auf eine Darstellung der Kenndaten
verzichtet.
Beschreibung des Vorkommens
Viele der in dem Vorhaben ausgewerteten Stoffe traten in den untersuchten
Innenräumen insgesamt eher selten und wenn, dann im direkten Zusammenhang
mit Expositionsquellen auf. In der überwiegenden Zahl der Untersuchungen
lagen die Konzentrationen dieser Stoffe unterhalb der Bestimmungsgrenzen. Nur
ein geringerer Teil der untersuchten VOC war in fast allen untersuchten Proben
enthalten. Hintergrundbelastungen, wie sie aufgrund ihrer ubiquitären Verbreitung
und Persistenz, beispielsweise für Biozide in Umweltmedien ermittelt werden, liegen
nur für wenige VOC vor. Grundbelastungen im Sinne einer nicht vermeidbaren
Hintergrundbelastung ergeben sich durch kontinuierliche Einträge aus der
Außenluft (z.B. für Benzol, Toluol) sowie der Freisetzungen von biologischen
Stoffwechselprodukten oder Sekundärprodukten (wie Alkohole, Ketone, Aldehyde,
organische Säuren). Abgesehen von einigen Stoffen, die bekanntermaßen mehr oder
weniger immer bis zu bestimmten Konzentrationswerten in Innenräumen anzutreffen
sind, stellt der Nachweis oberhalb der Bestimmungsgrenze bei vielen Substanzen
bereits einen Hinweis auf eine Quelle dar.
Die Spannweiten, mit denen die Einzelstoffe in den untersuchten Innenräumen
nachgewiesen wurden, waren sehr groß. Die höchsten Messwerte lagen vielfach
im mg-Bereich und außerhalb einer anzunehmenden logarithmischen Normalverteilung
der Konzentrationswerte. Es zeigte sich, dass im Rahmen der Auswertung
anlassbezogener Messungen nicht nur mit einzelnen sehr hohen VOC-Belastungen,
sondern auch mit vergleichsweise niedrigen unteren Perzentilen zu rechnen ist.
Die Verschiebung zu höheren Werten bei anlassbezogenen Messwerten wurde zum
Beispiel auch von Walker et al. 1999 für Permethrin im Hausstaub beschrieben.
Es liegen verschiedene Untersuchungen zur VOC-Belastung in Innenräumen vor
(Krause et al. 1991: Wohn-Innenräume, Heinzow et al. 1994: Schulen und
Kindergärten, Schreiner et al. 2001: Kindergärten, Lux et al. 2001: private
Neubauten, Schlechter 2004 und HVBG 2005: Büroarbeitsplätze). Die Untersuchungen
unterscheiden sich sowohl in Bezug auf das ausgewählte Untersuchungskollektiv
als auch in Bezug auf die Rahmenbedingungen der Probenahme und Analytik.
Vergleichend werden hier die bevölkerungsrepräsentativen Ergebnisse aus dem
ersten Umweltsurvey von 1985/86 (Krause et al. 1991) herangezogen. Leider
liefert der erste Umwelt-Survey noch keine Daten zu Glykolverbindungen und
auch die Daten zu den Alkoholen sind aufgrund der eingesetzten Methodik nur
eingeschränkt vergleichbar. Trotz der Unterschiede auch in Bezug auf das
Studiendesign (Repräsentativität, Probenahme, Raumarten) liefern
Ergebnisvergleiche interessante Hinweise auf Veränderungen des Belastungsspektrums.
In der nachfolgenden Tabelle werden exemplarisch die vier Einzelsubstanzen
n-Heptan, Toluol, α-Pinen und Hexanal gegenübergestellt. Ergänzend werden
auch die Werte aus den AGÖF-Orientierungswerten 2004 angegeben.
n-Heptan | Toluol | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
µg/m3 | P10 | P50 | P90 | P95 | P10 | P50 | P90 | P95 |
US 1985/86 | 3,1 | 5,1 | 12 | 25,6 | 26,5 | 62 | 128,2 | 190 |
AGÖF 2004 | <1 | 3 | 15 | 5 | 20 | 100 | ||
vocdb 2007 | <1,3 | 3,0 | 13,0 | 22,9 | 4,0 | 12,0 | 49,0 | 90,0 |
alpha-Pinen | Hexanal | |||||||
µg/m3 | P10 | P50 | P90 | P95 | P10 | P50 | P90 | P95 |
US 1985/86 | 2,6 | 6,8 | 18,2 | 26,6 | 0,7 | 0,7 | 3,0 | 4,3 |
AGÖF 2004 | <1 | 10 | 50 | 3 | 15 | 25* | ||
vocdb 2007 | <1,2 | 8,0 | 93,0 | 200,0 | 3,0 | 14,0 | 67,0 | 105,5 |
Tabelle 1: Vergleich von Einzelwerte aus dem Umwelt-Survey (US) 1985/86,
den AGÖF-Orientierungswerten (AGÖF 2004) und der VOC-Datenbank (vocdb 2007),
(* dieser Wert wurde gegenüber dem statistischen Wert abgesenkt)
Während die Perzentilwerte für n-Heptan sowohl im Vergleich mit den
Umwelt-Survey-Daten als auch innerhalb der AGÖF-Daten gut übereinstimmen,
zeigt sich bei den Toluolkonzentrationen ein deutlicher Rückgang, der sich
auch in den letzten Jahren noch fortgesetzt hat. Bei α-Pinen ist eine
Zunahme der hohen Messwerte und entsprechend der 90. und 95. Perzentile zu
beobachten, während sich die Perzentile P 10 und P 50 kaum unterscheiden.
Die Perzentile für Hexanal aus der vorliegenden und früheren AGÖF-Auswertungen
liegen insgesamt deutlich über den Werten des Umwelt-Survey 1985/86.
Da in Gutachten in der Regel auch Summenwerte für Stoffgruppen und insgesamt
identifizierte Verbindungen angegeben werden und auch für Summenparameter
Bewertungsstandards vorliegen, wurden auch statistische Kenndaten für
verschiedene Summenparameter ermittelt. Als schwierig erwies sich hierbei
die Tatsache, dass kein einheitliches Stoffspektrum in allen Untersuchungen
gemessen wurde, sondern in Bezug auf den Umfang der Messwerte sehr
unterschiedliche Datensätze zusammengefasst wurden. Es wurden daher
verschiedene Auswertungsvarianten im Rahmen der Summenbildung verglichen,
um erstens den Einfluss der Anzahl und zweitens der substanzspezifischen
Auswahl der gemessenen Stoffe vergleichen zu können.
Für die "Anzahl" wurden unabhängig von der Art der Stoffe alle Datensätze ab
einer bestimmten Mindestanzahl an untersuchten Verbindungen berücksichtigt.
Für die "substanzspezifische Auswahl" wurden nur die Datensätze
berücksichtigt, bei denen die vorab definierten Mindeststoffe untersucht worden
waren.
Für die Berechnung der Summenwerte wurden unterschiedliche Substanzlisten
zugrunde gelegt:
Das im Umweltsurvey von 1985/86 betrachtete Stoffspektrum mit 58
Verbindungen bzw. Verbindungsklassen entspricht in etwa dem der
VDI 4300-Stoffliste.
Vergleicht man die Ergebnisse für die Summenwerte mit den Werten aus
dem Umwelt-Survey von 1985/86, die auch die Grundlage für die Ableitung
des TVOC-Bewertungskonzeptes von Seifert (Seifert 1999) bildeten, zeigt
sich folgendes Bild:.
Abbildung 2: Vergleich von Summenwerten für die
Gesamtsumme identifizierter Verbindungen aus dem Umwelt-Survey
(US) 1985/86 (n=479) und der VOC-Datenbank (vocdb 1: n=2361, vocdb 2: n=1574)
Das 10. Perzentil und der Median (P 50) der Verteilungen liegen für die
verschiedenen Stoffspektren in ähnlichen Bereichen1. Bei den höheren
Perzentilen P 90 und P 95 wurden gegenüber dem Umwelt-Survey deutlich höhere
Werte ermittelt, die mit Zunahme des Stoffumfangs noch ansteigen. Der 90.
Perzentilwert der Verteilung liegt für das vergleichbare VDI-Substanzspektrum
2002 bis 2006 um den Faktor 1,5 über dem Wert des Umwelt-Surveys 1986/85
(Faktor 2 für das 95. Perzentil). Legt man das umfangreichere Stoffspektrum
der VOC-Datenbank zugrunde liegen die Faktoren noch höher. Der höchste
Summenwert (Summe FOV) im Umwelt-Survey lag bei 2.665 µg/m3. In
dieser Studie lag der Maximalwert für die Summe der identifizierten
Verbindungen bei 28.843 µg/m3und für den TVOC bei
29.264 µg/m3.
Aber auch sehr niedrige VOC-Summenkonzentrationen in Höhe der Außenluftbelastung
sind in Innenräumen möglich und wurden auch im Rahmen dieser Studie erfasst.
Die Ergebnisse bestätigen die auch von anderen Autoren geforderte Notwendigkeit
der Diskussion von TVOC-Bewertungskonzepten. (Oppl et al. 2000, Hippelein 2003)
In der folgenden Abbildung werden die Summenwerte für einzelne Stoffgruppen
aus dem Umwelt-Survey 1985/86 mit den Ergebnissen aus der vorliegenden
Untersuchung verglichen.
Abbildung 3: Vergleich der 95. Perzentil für einige
Stoffgruppen-Summenwerte aus dem Umwelt-Survey 1985/86 und der VOC-Datenbank
Für die Alkane ist das 95. Perzentil der Verteilungen in den verschiedenen
Studien bzw. Varianten der Summenbildung nahezu einheitlich. Bei den Aromaten
zeigt sich auch in der Summe der deutliche Rückgang der Konzentrationswerte.
Die Summenwerte für die Terpene und Alkane erreichen in der vorliegenden
Auswertung deutlich höhere Werte. Unterschiede zwischen den verschiedenen
Substanzspektren vocdb 1 und 2 (unter Bezugnahme auf die beiden Stofflisten
VDI 4300 und vocdb, hier jeweils mit festgelegten substanzspezifischen
Mindeststoffen) sind bei der Summe der Alkohole am deutlichsten zu erkennen.
Das in Innenräumen nachgewiesene Stoffspektrum hat sich in den letzten 20
Jahren deutlich verändert (Scholz 1998, Seifert 1999, Hott et al. 1994,
Eis et al. 2005). Diese Entwicklungen sind neben der Erweiterung der
analytischen Möglichkeiten auf Veränderungen der in Innenräumen eingesetzten
Produkte bzw. deren Zusammensetzung zurückzuführen. So zeigen auch diese
Ergebnisse den Rückgang der halogenierten Kohlenwasserstoffe und einiger
Aromaten in der Innenraumluft, während Terpene und die eher sauerstoffreichen
und polaren Verbindungen, wie einwertige und mehrwertige Alkohole, Aldehyde,
Ketone und Säuren in Innenräumen an Bedeutung zugenommen haben2. Eine
gesundheitsbezogene Bewertung dieser Veränderung des Substanzspektrums durch
die Zunahme reaktiver Verbindungen, die möglicherweise aufgrund ihrer
niedrigen Geruchsschwellen und irritativer Reizwirkungen eher dazu in der
Lage sind, auch in niedrigen Konzentrationsbereichen Befindlichkeitsstörungen
auszulösen, steht noch aus.
Qualität der analytischen Bestimmung
Zu jedem Messwert wurden Kenngrößen seiner analytischen Qualitätssicherung
erfasst und bewertet. Basierend auf einem Punktesystem für die Durchführung
von Qualitätssicherungsmaßnahmen wurden drei Qualitätssicherungsgüteklassen
gebildet.
Die prozentuale Verteilung der Messwerte auf diese drei
Qualitätssicherungsgüteklassen zeigt die folgende Tabelle:
Kategorie 1 | 34 % | "hohe" Qualität |
Kategorie 2 | 59 % | "mittlere" Qualität |
Kategorie 3 | 7 % | "niedrige" Qualität |
Tabelle 2: Prozentuale Verteilung der Messwerte auf die drei
Qualitätssicherungsgüteklassen
93% der Messwerte wurden in die beiden oberen Qualitätsstufen (66 bis 100%
der maximal erreichbaren Punkte) des in der Datenbank aufgestellten
Bewertungssystems eingeordnet.
Unterschiede der Konzentrationsverteilungen in Abhängigkeit der
Qualitätssicherungsgüteklasse wurden festgestellt. Die Unterschiede sind
schwankend und in Bezug auf den Einflussfaktor "Qualitätssicherung"
nicht eindeutig interpretierbar.
Da zahlreiche Faktoren die Höhe der VOC-Konzentrationen in Innenräumen
beeinflussen sind Felduntersuchungen mit variablen Randbedingungen kaum
geeignet, anhand methodischer und qualitätsbezogener Vergleiche nachträglich
belastbare Aussagen zum Einfluss der Datenqualität auf die Höhe der Messwerte
zu entwickeln. Hierfür sind die von der AGÖF regelmäßig angebotenen
Laborvergleiche besser geeignet.
Prüfziel/Anlass
Anlassbezogene Messungen sind nicht prinzipiell Verdachts- oder Beschwerdefälle.
Gerade im Bereich öffentlicher Gebäude, Büro- und Verwaltungsgebäude werden
zunehmend Abnahmemessungen nach der Fertigstellung baulicher Maßnahmen im
Sinne einer Qualitätskontrolle unter Präventionsgesichtspunkten durchgeführt.
Die nachfolgende Abbildung zeigt die prozentuale Verteilung der angegebenen
Untersuchungsziele:
Abbildung 4: Prozentuale Verteilung der genannten
Untersuchungsziele
Die beiden Hauptgruppen bilden die Untersuchungsziele
"Orientierungsmessung" und "Interventionsmessung".
216 von 2585 Untersuchungen wurden dem Prüfziel "Abnahmemessung"
zugeordnet. Etwa in gleicher Höhe wurden "Wiederholungsmessungen"
genannt. Es wurden die Konzentrationsverteilungen in den genannten
Unterstichproben betrachtet. Für die Teilgruppe "Abnahmemessung"
wurden eher höhere Messwerte festgestellt und in der Teilgruppe
"Wiederholungsmessungen" eher niedrigere Messwerte beobachtet.
Vergleichsweise geringe Unterschiede der Messwertverteilungen lagen bei
den Teilgruppen "Orientierungsmessung" und &
quot;Interventionsmessung" vor.
Raumnutzung
Die in der Vergangenheit durchgeführten Studien zur Erhebung der
VOC-Belastung in Innenräumen wurden in der Regel auf bestimmte
Raumnutzungsarten eingegrenzt. Hierbei zeigten sich Unterschiede für
einige VOC in der Messwertverteilung in den verschiedenen Raumnutzungstypen,
wie z. B. Büroarbeitsplatz , Wohn-Innenraum oder Klassen- bzw. Gruppenräume
in Schulen und Kindergärten. In der Datenbank wurden zunächst alle Räume
erfasst, die unter die Innenraumdefinition des Sachverständigenrates für
Umweltfragen (SRU 1987) fallen und nachträglich einige wenige extrem
untypische Orte der Probenahme von der Auswertung ausgeschlossen (Ausschluss
von 78 Datensätzen bei 2663 Datensätzen insgesamt). Die Abbildung 4 zeigt
die prozentuale Verteilung auf die unterschiedlichen Raumnutzungsarten der
2585 ausgewerteten Datensätze.
Abbildung 5: Prozentuale Verteilung der genannten
Raumnutzungsarten
Als Büroräume genutzte Innenräume in privaten, öffentlichen oder gewerblichen
Gebäuden stellten mit einem Anteil von 38 % die größte Teilgruppe dar.
Wohnräume, hier insbesondere Schlafzimmer, Wohnzimmer und Kinderzimmer wurden
am zweithäufigsten genannt. Die Datenbank ermöglicht eine differenzierte
Zuordnung der Raumnutzungsarten anhand einer mehrstufigen Systematik, so dass
Datenbankabfragen vor dem Hintergrund der Raumnutzungssituation und
quellenbezogener Einflussfaktoren durchgeführt werden können.
Zeitdauer nach Neubau oder Renovierungsmaßnahmen
Wie bereits aus anderen Untersuchungen bekannt ist und je nach Flüchtigkeit
der untersuchten Verbindungen zu erwarten ist, klingen aufgrund von
Baumaßnahmen oder der Anschaffung von neuen Produkten resultierende
Innenraumbelastungen in der Regel mit der Zeit ab. Die Annahme des
zeitlichen Abklingens nach der Fertigstellung von Gebäuden ist nur für
einen Teil der hier untersuchten Substanzen zutreffend. Einige der
eingesetzten VOC sind weniger flüchtig und werden entsprechend länger aus
den eingesetzten Materialien abgegeben. Andere Substanzen werden über lange
Zeiträume aufgrund reaktiver Prozesse sekundär nachgebildet. Viele Stoffe
werden wiederum unabhängig von Renovierungsmaßnahmen oder Neuprodukten aus
zahlreichen Produkten des täglichen Gebrauchs freigesetzt.
Im Rahmen dieses Vorhabens wurden 1304 Angaben zur Durchführung von
Renovierungsmaßnahmen erfasst und ausgewertet. Davon waren 1093 Fälle auswertbare
Angaben zum Zeitpunkt der "Maßnahme" in Bezug zur Probenahme
vorhanden. Die häufigste Nennung (52 %) bei der Art der Renovierung war
"Neubau, Komplettsanierung oder Modernisierung". Die meisten
Probenahmen (505) wurden in den ersten 3 Monaten nach Fertigstellung
durchgeführt (davon 201 Probenahmen nach 3 bis 6 Wochen).
Trotz der unterschiedlichen Zusammensetzung der Teilgruppen in Bezug auf die
Art der durchgeführten Maßnahmen bestätigen die festgestellten
Konzentrationsverteilungen in Abhängigkeit der Zeitdauer zwischen der
durchgeführten Maßnahme und der Probenahme die Vorstellungen über mögliche
Konzentrationsverläufe.
Exemplarisch werden in den nachfolgenden Abbildungen die 75., 90. und 95.
Perzentile der Verteilungen für die Substanzen m.p-Xylol und Formaldehyd in
den Teilgruppen, die anhand der Angaben zum Zeitpunkt der Renovierung
gegliedert wurden, dargestellt.
Abbildung 6: Perzentile für m,p-Xylol in den Teilgruppen
für die Zeit nach Renovierung oder Neubau, (in Klammern Größe der Teilstichprobe)
Bei m,p-Xylol zeigt sich ein Rückgang der Werte mit zunehmendem zeitlichen
Abstand zur Durchführung von Renovierungsmaßnahmen. Die Perzentilwerte der
Teilgruppe "bis 3 Wochen" nach der Fertigstellung waren gegenüber
der Gesamtgruppe deutlich erhöht. Ab der Teilgruppe "3 bis 6 Monate"
lagen die Perzentilwerte unter den Werten der Gesamtgruppe.
Im Vergleich dazu war bei der Substanz Formaldehyd kein Einfluss des Faktors
"Zeit nach der Renovierung" zu erkennen.
Abbildung 7: Perzentile für Formaldehyd in den Teilgruppen
für die Zeit nach Renovierung oder Neubau, (in Klammern Größe der Teilstichprobe)
Die Perzentilwerte für Formaldehyd in den Teilgruppen unterscheiden sich kaum von den Werten für die Gesamtgruppe.
Statistische Auswertungen anlassbezogener Innenraumuntersuchungen liefern
wichtige Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Stoffspektrums und die
Höhe der Belastungen in Innenräumen. Für dieses Vorhaben konnten
Untersuchungsergebnisse für ein umfangreiches Stoffspektrum zeitnah und
vergleichsweise kostengünstig zur Verfügung gestellt werden. Durch die im
Rahmen des Forschungsvorhabens entwickelte Vorgehensweise wurde ein hohes
Qualitätsniveau der Daten gewährleistet.
Aktuelle, statistisch ermittelte Vergleichsdaten aus einer umfangreichen
und ausführlich beschriebenen Datenbasis stellen eine wichtige Grundlage für
die Beurteilung von VOC-Konzentrationen in Innenräumen dar. Für die Nutzung
der Ergebnisse dieses Vorhabens in der gutachterlichen Praxis ist zu
berücksichtigen, dass statistische Kennwerte aus den Konzentrationsverteilungen
der Einzelstoffe eine stark reduzierende mathematische Vereinfachung eines
sehr komplexen Sachverhaltes darstellen. Für ihre Verwendung ist daher
Experten- und Erfahrungswissen erforderlich sowie die Berücksichtigung der
Rahmenbedingungen, die dieser Studie zugrunde lagen.
Die Datenbasis bietet umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten, die im Rahmen
dieses Vorhabens nur ansatzweise genutzt werden konnten. Weitere, stärker
differenzierende Auswertungen wären für die Nutzung der Ergebnisse in der
Praxis wünschenswert.
Die mit diesem Vorhaben gemachten Erfahrungen und die entwickelte Struktur
für die Datenaufnahme bieten eine gute Basis für die Fortsetzung des Vorhabens
und die regelmäßige Aktualisierung der Daten.
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VDI-Richtlinie 4300 Blatt 6
1Bei den unteren Perzentilen ist die Vorgehensweise bei der
Summenbildung und die Berücksichtigung der Werte unterhalb der
Bestimmungsgrenze zu berücksichtigen. Im Umwelt-Survey sind die Werte
< BG mit dem 0,7fachen der Bestimmungsgrenze eingegangen, in dieser
Auswertung wurden die Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze bei der
Summenbildung nicht mitaddiert.
2Es ist retrospektiv leider nicht zu beurteilen, in welchem Umfang diese
Verbindungen bereits vor 20 Jahren in Innenräumen von Bedeutung waren.
Wir danken dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
für die finanzielle Unterstützung und im Umweltbundesamt Herrn Dr. Ullrich
für die fachkundige Projektbegleitung.
Wir danken allen beteiligten AGÖF- Instituten für die kooperative Zusammenarbeit
und die zügige Bereitstellung der VOC-Daten. Dem AGÖF- Vorstand und der
AGÖF-Geschäftsstelle danken wir für die große Hilfestellung in allen Phasen
der Projektdurchführung.
Und wir bedanken uns bei den Teilnehmern des Workshops im März 2007 in Berlin
für die konstruktiven Diskussionsbeiträge.
© AGÖF / Entnommen: Hofmann, H., Müller, A., Plieninger, P. (2007):
Ergebnisse des AGÖF-Forschungsprojekts "Erstellung einer
Datenbank zum Vorkommen von flüchtigen Verbindungen in der Raumluft"
aus: Umwelt, Gebäude und Gesundheit, Reader zum 8. AGÖF-Fachkongress,
September 2007